Was ist Hypnose ?
Die Hypnose wird heutzutage vorwiegend als veränderter Bewusstseinszustand bezeichnet oder auch als Trance bezeichnet. Dadurch wird der Zugang zum Unterbewusstsein geöffnet. Im Unterbewusstsein laufen sehr viele Vorgänge ohne unsere bewusste Aufmerksamkeit (Bewusstsein) ab. Man schätzt, dass uns nur 10 % aller ablaufenden Vorgänge im Körper und der Psyche bewusst sind. Oder denken Sie (noch) darüber nach, wie Sie Auto fahren (oder Fahrrad), das letzte Essen verdauen oder aufrecht gehen. Gerade letzteres hat einiges an Lernaufwand benötigt, als wir noch klein waren. Heute ist es völlig normal und wir müssen überhaupt nicht mehr daüber nachdenken, wie genau wir laufen, wie viele Schritte, wie lang die Schritte sind…. etc.
Dieser und viele andere Vorgänge laufen völlig automatisiert in Körper und Psyche ab. Man könnte das, wie bei einem Computer auch, als verschiedene Programme bezeichnen, welche im Hintergrund laufen und uns helfen die Aufmerksamkeit auf die für uns wichtigen Vorgänge zu lenken. Beim Autofahren können wir uns auf Gespräche, den Straßenverkehr selbst und das Radio konzentrieren während wir nicht mehr aktiv über das Fahren nachdenken müssen. Statt die Verdauung zu koordinieren, können wir uns nach dem Essen mit anderen Aufgaben beschäftigen. Statt über den genauen Ablauf des Laufens nachdenken zu müssen, können wir uns derweil unterhalten oder telefonieren oder auch beides gleichzeitig.
Wie funktioniert Hypnose ?
Diese Programme sind also sehr hilfreich für uns. Erst wenn sich Programme in unserem Unterbewusstsein etabliert haben, welche für uns schädlich sind, dann fallen Sie uns auf und wir wollen Sie löschen oder ersetzten. Genau das ist beim Rauchen oder bei Übergewicht der Fall. Bewusst wollen wir mit diesen Gewohnheiten aufhören (das Programm löschen) aber es gelingt uns nicht. Es ist zu stark im Unterbewusstsein verwurzelt und daher stärker als das bewusste entscheiden gegen die Gewohnheit.
Hier kann die Hypnose helfen und das entsprechende Programm im Unterbewusstsein auffinden und gegebenenfalls löschen bzw. neu schreiben. Emotionale Ursachen, welche oft Grundlage der destruktiven Gewohnheiten sind, werden aufgespürt und können verändert werden. Da das Unterbewusstsein ca. 200 mal schneller lernen kann als das Bewusstsein, sind Veränderungen im Unterbewusstsein schneller und einfacher zu verfestigen als im Bewusstsein. Dies erklärt, warum beispielsweise Lernen im hypnotischen Zustand gut funktionieren kann.
Hypnose ist dabei keine Einbahnstraße: Ohne ihre volle Mitarbeit und Kooperation während der Hypnose wird sie auch nicht funktionieren. Der Therapeut dient lediglich dazu, dass Sie ihre eigenen in Ihnen wohnenden Ressourcen wiederentdecken. Die kann nur geschehen, wenn Sie den Anweisungen des Therapeuten folgen und keine Angst vor der Hypnose haben.
Daher schicken wir Ihnen zur Vorbereitung auf die Hypnose nocheinmal gesonderte Informationen zu, damit auch Sie sich optimal auf die Behandlung vorbereiten können und wir etwaige Fragen im Vorfeld klären können.
Geschichtliche Entwicklung der Hypnose ?
Einer der ersten populären Anwender der Hypnose war Franz Anton Mesmer (1734, Arzt/Heiler, Deutschland). Er experimentierte hauptsächlich mit Magneten und nannte den Effekt damals ‚Magnetismus animalis‘. Mesmer war so populär, dass hypnotisieren noch heute im englischen „to mesmerize“ heißt.
Trotz oft geübter Kritik an der Methode Mesmers besuchte der schottische Augenarzt James Braid einen Auftritt des Magnetiseurs LaFontaine und stellte fest, dass das Flattern der Augenlider bei den Testpersonen nicht willentlich ausgelöst werden konnte. Er experimentierte daraufhin selbst damit Testpersonen in einen Trance-Zustand zu leiten. Er vertrat später die Theorie, dass anstelle des Magnetismus eher hirnphysiologische Veränderungen, die während einer Trance auftreten, die Grundlage der Hypnose darstellten. Braid führte zahlreiche Augenoperationen unter Hypnose durch und eröffnete damit die Debatte um weitere Anwendungs- und Behandlungsmöglichkeiten.
Milton H. Erickson und Dave Elman gehören zu den bekanntesten amerikanischen Vertretern der Hypnose. Erickson begründete die modernste Form der Hypnotherapie aus der sich weitere psychologische Methoden, wie z. B. das Neuro Linguistische Programmieren (NLP), entwickelt haben.
